Öffentlichkeitsarbeit für Chöre

Hallo da draußen!

Gedanken zur Öffentlichkeitsarbeit

Eine Frage, die sich bei vielen Chören und Gesangvereinen stellt, ist: Wie mache ich meine Angebote bekannt? Wie geht Öffentlichkeitsarbeit für Chöre?

Viele Vereine haben gute Chöre mit hervorragenden Chorleitern. Sie stellen wunderbare Konzertprogramme zusammen und investieren viel Kreativität und Energie in die Gestaltung von Bühnenbildern und Kostümen. Leider bleibt all dies von einer breiteren Öffentlichkeit nur allzu oft weitgehend unbeachtet.

Aber was kann man tun, um die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern? Es geht ja nicht nur darum, Karten für das nächste Konzert zu verkaufen. Als Gesangverein will man auch neue Sänger anlocken. Und diese müssen irgendwie von den spannenden Angeboten des Vereins erfahren.

Pressekontakte

Im lokalen Bereich, im eigenen Ort sind die meisten Vereine bei der Öffentlichkeitsarbeit noch gut aufgestellt. Die Chöre sind bekannt und die örtliche Zeitung berichtet zumindest im Lokalteil über die Veranstaltungen. Aber schon an der Regionalpresse, wenn es darum geht, Veranstaltungen über die eigene Gemeinde hinaus bekannt zu machen, beißen sich die Vereine meist die Zähne aus. Von den überregionalen Medien ganz zu schweigen.

Beim Kontakt zur Presse helfen vor allem Geduld und Beharrlichkeit. Wenn man es immer wieder versucht, hat man irgendwann auch Erfolg.

Persönlicher Kontakt

Verbessern kann man seine Chancen durch persönlichen Kontakt zu den Journalisten. Dieser persönliche Kontakt ist bei der Öffentlichkeitsarbeit für Chöre und Gesangvereine essenziell. Hat man einmal Kontakt zu einem Reporter oder Redakteur geknüpft, so gilt es diesen pflegen. Es ist nämlich immer besser, eine Meldung oder Einladung direkt an einen Journalisten zu schicken, von dem man weiß, dass er für den entsprechenden Bereich zuständig und eventuell auch daran interessiert ist.

Es ist heute übrigens üblich, Pressemitteilungen per E-Mail zu verschicken. Keine Redaktion will sich mit einer unnötigen Papierflut herumschlagen. Außerdem hat die E-Mail den Vorteil, dass der Text schon in digitaler Form vorliegt und einfach in die redaktionelle Textverarbeitung kopiert werden kann. Aus diesem Grund sollte man den Text auch nicht als Word-Dokument oder PDF-Datei an die Mail anhängen. Aus Angst vor Schadsoftware sind die Mail-Server vieler Redaktionen so eingestellt, dass sie E-Mails mit angehängten Dateien von vornherein ablehnen. Man sollte seine Meldung deshalb einfach in den Text der E-Mail schreiben. Bilder stellt man online zur Verfügung und verlinkt sie in der E-Mail. Bei Bedarf kann sich der Redakteur das Bild dann herunterladen.

Beim Schreiben der Pressemeldung sollte man auf eine präzise und knappe Sprache achten. Komplizierte Schachtelsätze sind nicht angebracht. Vor allem sollte man es vermeiden, zu viele Informationen in eine Meldung zu packen. Man sollte genau überlegen, welches die zentrale Information ist, die man mit der Pressemeldung verbreiten will. Und genau darauf sollte man sich konzentrieren.

Vorlagen für gelungene und weniger gelungene Pressemeldungen findet man im Internet. Gute Quellen sind zum Beispiel die Bundeszentrale für politische Bildung oder die Industrie- und Handelskammern.

Aber auch wenn man sich an diese Vorgaben hält, wird man in den meisten Fällen keine Reaktion erhalten und die Zeitung wird nicht über die Veranstaltung berichten. Davon sollte man sich aber nicht entmutigen lassen. Geduld und Beharrlichkeit sind bei der Pressearbeit leider eine Grundvoraussetzung.

Die Chor-Website

Aber die Presse ist zum Glück nicht der einzige Weg, auf dem man Öffentlichkeitsarbeit für Chöre machen kann. Das Internet bietet dafür beinahe unbegrenzte Möglichkeiten, sich und seine eigene Arbeit zu präsentieren. Man kann sich auf der eigenen Internetseite selbst darstellen, kann über die sozialen Netzwerke die Arbeit des Vereins darstellen oder die eigenen Auftritte auf einer Videoplattform präsentieren.

Die Eigenpräsentation im Internet hat einen unbestreitbaren Vorteil. Zum einen ist man unabhängig von anderen. Man kann selbst bestimmen, was und wann man etwas veröffentlichen will. Niemand kann dies verhindern oder Inhalte verändern. Außerdem ist die Präsentation im Internet weitgehend kostenlos – sieht man von der Arbeitszeit und  den Kosten für das Hosting der Vereinswebsite ab. Aber selbst das Hosting, also den Speicherplatz für den Internetauftritt, gibt es unter bestimmten Bedingungen kostenlos. Auch die Veröffentlichung von Beiträgen in den sozialen Netzwerken kostet nichts außer etwas Zeit und Arbeitskraft.

Gleichzeitig ist dies aber auch der große Nachteil. Man ist selbst dafür verantwortlich, dass man sein Publikum erreicht. Weder in den sozialen Netzwerken noch mit einer Internetseite funktioniert dies über Nacht. Es erfordert Geduld, beständige Arbeit und Kreativität. Das Publikum im Internet will nämlich nicht nur informiert sondern auch unterhalten werden.

Wenn man sich aber darauf einlässt und sich entsprechend engagiert, kann man auf diesem Weg ein größeres Publikum erreichen als über die Presse. Und man kann sich sicher sein, dass diese Publikum auch am Chorsingen interessiert ist.

(Dieser Text erschien ursprünglich in der Mitgliederzeitschrift aCHORd des Sängerkreises Offenbach, Ausgabe 1/2018)

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